Ein Mountainbiker, den man auf seinem Rad bis zu den Knien sieht, blickt auf eine steile Strecke hinunter. Vor ihm befinden sich eine kurvige Bergstraße, Wälder und ein Bergpanorama.

Mountainbiken

I want to ride my bicycle

 

Beim Mountainbiken unterscheidet man zwischen verschiedenen Kategorien wie Cross-Country, Enduro, Freeride oder Downhill. Die Bikes unterscheiden sich unter anderem durch die Stärke der Federung und die Reifenbreite. Die Schwierigkeit der jeweiligen Mountainbike-Strecken kann mit der Singletrail-Skala (STS) bewertet werden.

 

Es ist nicht so einfach zu beantworten, ab wann Mountainbiken als gefährlich Sportart eingestuft wird. Einfacher für Sie als VersicherungsnehmerIn ist es, wenn Sie sich diese Fragen erst gar nicht stellen müssen und in den Bedingungen Klartext gesprochen wird.

Hier ist eine „Sport-All-Risk“-Versicherung wichtig: Alle Sportarten sind versichert, die nicht explizit in den Bedingungen ausgeschlossen werden. Beispielsweise S5-Singletrails mit engen Kurven und steilem Gefälle.

Ohne Sport-All-Risk kann es schnell zu Unklarheiten kommen. Im besten Fall haben Sie nie einen Unfall und werden mit diesen Problemen nicht konfrontiert. Ob etwas passiert oder nicht, weiß aber niemand von uns, deswegen sollten Sie sich immer für alle Eventualitäten absichern. Sonst ergeht es Ihnen vielleicht wie in folgendem Beispiel:

 

 

Vor Gericht...

 

Eine Unfallversicherung versicherte Sportunfälle im Bereich des Mountainbikebereichs, schloss allerdings Downhill-Mountainbiken aus. Auf einer abwärtsführenden Mountainbike-Strecke kam es zu einem Unfall. Der Versicherer weigerte sich zu zahlen, da es sich laut ihm beim ausgeübten Sport um Downhill-Mountainbiken handelte. Laut der Versicherungsnehmerin sei es allerdings gewöhnliches Mountainbiken gewesen.

 

Der Fall ging vor Gericht:

  • Das Erstgericht entschied, dass es sich bei der Strecke, auf der sich der Unfall ereignete, um eine Downhill-Strecke handelte. Diese sei vom Versicherungsschutz ausgenommen und die Versicherung sei leistungsfrei.
  • Das Berufungsgericht entschied zugunsten der Versicherungsnehmerin. Da die Strecke von den Betreibern des Bikeparks nicht als "Downhill-Strecke" ausgewiesen wurde, wäre die Versicherung verpflichtet zu zahlen.
  • Der Oberste Gerichtshof entschied, dass das Berufungsgericht im Unrecht sei. Auch wenn die Streckenbezeichnung nicht explizit den Begriff "Downhill" beinhaltet habe, würde als Maßstab trotzdem das Verständnis der durchschnittlichen Versicherungsnehmer gelten. 

 

Und da soll sich noch einer auskennen. Sparen Sie sich den Gerichtsprozess und wählen Sie eine Unfallversicherung, die Ihnen klar und deutlich zu verstehen gibt, was versichert ist und was nicht. Genau nachlesen können Sie das OGH-Urteil im Rechtsinformationssystems des Bundes.

 

 

Bewertung der Streckenschwierigkeit

 

Mountainbike-Strecken könne mit der Singletrail-Skala (STS) bewertet werden. Ein Singletrail ist eine Strecke, auf der man nicht nebeneinander, also nur “single”, fahren kann.

 

Insgesamt gibt es auf der Skala sechs Stufen (S0 bis S5), sie ist aber nach oben hin offen. Es wird zwischen den Schwierigkeitsklassen Leicht (S0 und S1), Mittel (S2 und S3) und Schwer (S4 und S5) unterschieden. Bei der Bewertung werden auf die technischen Herausforderungen der Strecke geachtet. Dies beinhaltet Faktoren wie:

 

  • Gefälle (leicht, mäßig, steil etc.)
  • Untergrund (rutschfest, lose etc.)
  • Kurven (weitläufig, eng etc.)
  • Hindernisse (Wurzeln, Baumstämme, Felsbrocken etc.)

 

Faktoren wie das Wetter und die Geschwindigkeit der Biker werden in der Skala nicht mitbewertet. Schlechtes Wetter und ein sehr schnelles Tempo können eine Strecke also schwieriger gestalten, als die Singletrail-Skala vermuten lässt. Das sollten Mountainbiker bei der Wahl des Singletrails mitbedenken.

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