Was ist besser – fix oder variabel?
Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht, denn beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Deswegen kommt es bei der Wahl auf Ihre individuelle Situation und Ihre Präferenzen an. Wir erklären Ihnen die wichtigsten Unterschiede und worauf Sie achten sollten.
Was im Endeffekt die beste Entscheidung sein wird, kann nur die Zukunft zeigen. Es gilt also der Grundsatz: Im Zweifelsfall diversifizieren. Oft wird bei einer Laufzeit von 30 Jahren eine Mischung aus einem fixen Zinssatz (25 Jahre) und einem variablen Zinssatz (5 Jahre) angeboten.
Wie schnell sich das Zinsniveau verändern kann, zeigt die diese Grafik des Leitzinssatzes des Euros und des US-Dollars.
Das Wichtigste im Überblick
Fixer Zinssatz |
Variabler Zinssatz |
bleiben in festgelegtem Zeitraum gleich |
kann sich regelmäßig ändern |
Sicherheit und Planbarkeit |
Flexibilität |
kostenfreie Sondertilgung von 10.000 € - 50.000 € alle 12 Monate möglich |
Sondertilgungen fast immer pönalfrei möglich |
Positiv: Wenn Zinsen in der Zukunft über den vereinbarten Fixzinssatz steigen |
Positiv: Wenn Zinsen in der Zukunft fallen sollten |
Fixer Zinssatz
Fixzinsen bleiben während eines festgelegten Zeitraums über gleich. Das erleichtert die finanzielle Planung und ist ein großer Vorteil für KreditnehmerInnen, für die Sicherheit wichtig ist. Wenn die Laufzeit länger ist als die Fixzinsphase, wird für die restliche Laufzeit danach ein variabler Zinssatz vereinbart.
Einen Nachteil bietet der fixe Zinssatz allerdings im Bereich der Sondertilgungen. Sie können in den meisten Fällen nämlich nicht unbegrenzt kostenfrei mehr zurückzahlen, als Ihre monatliche Rate ausmacht. Zu Beginn wird ein Freibetrag ausverhandelt, der alle 12 Monate genutzt werden darf, in der Regel 10.000 - 50.000 €.
Österreichische Banken verrechnen auf Beträge, die diese Grenze überschreiten, eine Gebühr. Dies Gebühr wird auch Pönale oder Vorfälligkeitsentschädigung genannt und kostet in der Regel 1% des übersteigenden Betrages aus.
Variabler Zinssatz
Variable Zinssätze ändern sich mehrfach. Das kann unter Umständen weniger risikofreudige KreditnehmerInnen abschrecken. Für einen variablen Zinssatz benötigt man zudem bei der Bonitätsprüfung den Nachweis, dass man sich die Kreditrate auch bei höheren Zinsen leisten kann. Wenn also Ihr monatlicher Cashflow ausreichend ist, kann man auch einen variablen Zinssatz wählen.
Ein Vorteil des variablen Zinssatzes ist die Flexibilität. Sondertilgungen sind bei den meisten Banken in den meisten Fällen immer pönalfrei möglich. Sie können also einfach jederzeit an die IBAN Ihres Kreditkontos überweisen. In seltenen Fällen muss allerdings eine vollständige Tilgung sechs Monate zuvor schriftlich angekündigt werden.
Ein variabler Zinssatz setzt sich aus einem Indikator + Zinsaufschlag zusammen. Dieser Zinsaufschlag wird auch Marge genannt. Der Indikator ist in der Regel der EURIBOR, genauer gesagt der 3-Montas- oder 12-Monats-EURIBOR. In seltenen Fällen können auch andere EURIBOR Varianten vorkommen.