Ein Mann in Hemd und Krawatte hält ein Sparschwein umschlungen und schützt es vor den Armen eines Mannes im Anzug, der es ihm wegnehmen will.

Selbstbehalt in der Krankenversicherung

Das kann man selbst in die Hand nehmen…

 

Die Art und Höhe Ihres Selbstbehaltes beeinflusst, wie hoch die Prämie des stationären Tarifs Ihrer privaten Krankenversicherung ist. Wenn Sie einen Selbstbehalt vereinbaren, vergünstigt sich der Preis Ihrer Versicherungsprämie. Die Höhe des Selbstbehaltes hängt oft auch davon ab, in welchem Bundesland Sie Ihren Hauptwohnsitz haben.

 

Am teuersten ist es, wenn Sie einen Tarif ohne Selbstbehalt wählen. Dafür werden medizinisch notwendige Behandlungen aber komplett von Ihrem privaten Krankenversicherer übernommen, ohne dass Sie etwas dazuzahlen müssen.

 

Den Selbstbehalt müssen Sie in der Regel einmal pro Kalenderjahr bezahlen, sofern Sie in diesem Jahr eine stationäre Behandlung hatten. Gewisse Versicherer bieten an, dass der Selbstbehalt erst ab einer gewissen Anzahl von Tagen fällig wird. Beispielsweise etwa erst ab dem fünften Tag, den Sie stationär im Krankenhaus verbringen. Bei Unfällen muss der Selbstbehalt in der Regel nicht bezahlt werden.

 

 

Abhängig vom Bundesland

 

Die Höhe des Selbstbehaltes wird auch dadurch beeinflusst, in welchem Bundesland Sie wohnen. Im Schnitt kann man sagen, dass der Selbstbehalt in Wien am teuersten und in der Steiermark sowie in Niederösterreich am günstigsten ist. Die genauen Werte sind aber vom jeweiligen Krankenversicherer abhängig.

 

Sie können einen Bundeslandtarif oder einen Österreichtarif (=Wientarif) abschließen. Beim Österreichtarif kann entweder ein Selbstbehalt gewählt werden, der vom Heimatbundesland abhängig ist, oder einen, der österreichweit gleich ist. Letzteres ist eher für die Bundesländer wie Wien sinnvoll, in denen der Selbstbehalt vergleichsweise hoch ist. Österreichtarife sind teurer als Bundeslandtarife, dafür ist in ihnen auch die Behandlung in öffentlichen Krankenhäusern im EU-Ausland inbegriffen.

 

Bundeslandtarife und Österreichtarife können auch ohne Selbstbehalt abgeschlossen werden, dann ist die Prämie natürlich teurer. Selbstverständlich können Sie sich auch mit einem Bundeslandtarif in einem anderen Bundesland als Ihrem Wohnbundesland behandeln lassen. Dafür fällt ein dementsprechender Selbstbehalt an.

 

 

Wann bezahle ich keinen Selbstbehalt?

 

Der Selbstbehalt entfällt immer nach einem Unfall. Viele Versicherer bieten auch eine Art „Gutschein“ an: Der Selbstbehalt muss einmal nicht bezahlt werden, wenn er eigentlich fällig wäre. Für Kinder muss oft nur die Hälfte des Selbstbehaltes bezahlt werden.

 

 

Selbstbehalt oder kein Selbstbehalt, das ist hier die Frage

 

Ihre private Krankenversicherung werden Sie voraussichtlich nie wieder wechseln. Sie entscheiden sich jetzt für einen Versicherer, den Sie Ihr Leben lang behalten möchten. Wenn Sie also zwischen einem Selbstbehalt-Tarif und einem Tarif ohne Selbstbehalt wählen müssen, sollten Sie sich ausrechen, was Sie in Ihrem restlichen Leben im jeweiligen Tarif an Prämie bezahlen werden.

 

Dabei sollten Sie sich folgende Frage stellen: Wie oft werde ich im zweiten Teil meines Lebens im Krankenhaus stationär behandelt werden? Den Selbstbehalt, der pro Krankenhausaufenthalt fällig wird, addieren Sie zu den Gesamtkosten der Prämie hinzu. Dadurch können Sie den Selbstbehalt-Tarif grob mit dem Tarif ohne Selbstbehalt vergleichen.

 

Natürlich bleibt ein Restrisiko, da niemand von uns jetzt schon wissen kann, wie oft wir in Zukunft im Krankenhaus sein werden. Aber das Schöne in der heutigen Zeit ist, dass unsere Lebenserwartung deutlich länger sein kann, als die unserer Großeltern.


Tarife mit Selbstbehalt zahlen sich hauptsächlich dann aus, wenn man im mittleren Alter eine Krankenversicherung abschließen möchte. Wenn Sie in jungen Jahren einen stationären Tarif abschließen, ist der Prämienunterschied zwischen einem Tarif mit oder ohne Selbstbehalt meistens noch nicht so groß.

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