Ein 1-Euro-Sück liegt auf einer schwarzen Tischplatte. Ein kuchenförmiges Stück wurde aus dem Euro ausgeschnitten und liegt abgetrennt daneben.

Inflation

Inflation - Freund oder Feind?

 

Inflation ist die prozentuelle Veränderung der Preise zum Jahr davor, also die Preissteigerung oder auch Teuerung. Durch die Inflation wird Geld mit der Zeit weniger wert: die Kaufkraft wird geringer. Jeder Mensch hat auch eine eigene Inflation, weil diese vom individuellen Kaufverhalten abhängt.

 

Man unterscheidet zwischen der Warenkorbberechnung (Verbraucherpreisindex) und der individuellen Inflation. Die individuelle Inflation ist wichtiger für Ihre Geldanlage, als die Warenkorbberechnung.

 

 

Warenkorbberechnung & individuelle Inflation

 

Die Warenkorbberechnung gibt den Verbraucherpreisindex (VPI) an. Dabei werden gewisse Güter zusammengefasst und zusammengerechnet, um so auf die Ausgaben von Verbrauchern schließen zu können. Die wichtigsten Faktoren dabei sind Lebensmittel, Wohnen und Energie. Das hört sich zwar alles sehr vernünftig an, aber die Warenkorbberechnung ist nur ein Durchschnittswert.

 

Gewisse Dinge im Warenkorb sind für das tägliche Leben wichtiger als andere. Lebensmittel werden immer wichtig sein, während die Anschaffung eines neuen Fernsehers vermutlich nicht jedes Jahr geplant ist. Deswegen entspricht der VPI oft nicht der individuellen Inflation des täglichen Lebens. Die individuelle Inflation ist wahrscheinlich höher.

 

Ein Beispiel, an dem man dies gut erkennen kann, sind Lebensmittel. In der Warenkorbberechnung werden diese mit etwa 10% berücksichtigt. Je geringer das Einkommen ist, desto höher ist allerdings der prozentuelle Anteil der Ausgaben für Lebensmittel. In manchen Fällen würde die individuelle Inflation deswegen höher als die Warenkorbberechnung ausfallen.

 

Mit diesem Rechner der Statistik Austria können Sie Ihre persönliche Inflation berechnen.

 

 

Inflation und das tägliche Leben

 

Wohnen ist hier ein sehr stark gewichteter Bereich. Die Preise von Liegenschaften steigen. Österreichweit hat sich laut OeNB der Wert einer Liegenschaft von 2000 auf 2022 ver2,8-facht, in Wien sogar ver3,2-facht. Auch die Rohstoffpreise (Baukostenindex) sind in den letzten Jahren um über 10% p.a. gestiegen. Energiepreise sind alleine von 2021 auf 2022 um ein Vielfaches gestiegen.

 

Die Inflation beeinflusst das Jahresnettoeinkommen, da sich durchschnittliche Gehälter am VPI orientieren. Logisch, denn wenn Waren teurer werden, müssen auch die Gehälter steigen. Das Arbeitnehmerentgelt ist zwar aufgrund der Steuerreform gestiegen, aber die Löhne steigen tendenziell langsamer, als die Preise.

 

                                                                                                                     

Inflation und meine Geldanlage

 

Eine Inflation von ca. 7,2% bedeutet, dass das Geld in zehn Jahren nur noch die Hälfte wert ist. Der Wert von 100.000 € verringert sich nach zehn Jahren also auf 50.000 €, die Kaufkraft hat sich damit halbiert. So wie die Inflation unsere Löhne beeinflusst, beeinflusst sie auch unsere Geldanlage.

 

Damit sich eine Geldanlage rentiert, muss mindestens die individuelle Inflation als Rendite erwirtschaftet werden. Was man an Rendite herausbekommt, muss also mindestens die Inflation sein.

 

Das bedeutet, dass ein Werterhalt erzielt wird, wenn die Inflation erwirtschaftet wird. Wird weniger als die Inflation erwirtschaftet, kann zwar ein nominaler, also zahlenmäßiger, Gewinn vorliegen, aber es kommt zu einem realen Verlust, einem Kaufkraftverlust.

 

Wenn Sie mit Ihrer Geldanlage 0% Rendite machen, haben Sie real gesehen also immer noch den Verlust in Höhe der Inflation.

 

Das System funktioniert aber auch in die andere Richtung, nämlich im Bereich von Schulden und Krediten. Sind die Zinsen geringer als die Inflation, werden die Schulden real gesehen geringer.

 

Hierzu ein Beispiel:

 

  • Sie haben im Jahr 2000 einen Kredit aufgenommen, um eine Wohnung zu kaufen:
    • Höhe: 250.000
    • Laufzeit: 20 Jahren
    • Zinssatz: 3%, nach 20 Jahren belaufen sich die gesamten Zinsen auf 83.000 €
  • Neben dem Kredit fallen zusätzliche Kosten an:
    • Kaufnebenkosten für die Wohnung: 23.000 €
    • Finanzierungsnebenkosten & Kontospesen für die Laufzeit: 7.000 €
  • Das gesamte Investment beträgt also 363.000 €
    (= Kredit + Zinsen + Kaufnebenkosten + Finanzierungsnebenkosten & Kontospesen)
  • Der Wert der Wohnung hat sich während der Laufzeit ver2,5-facht:
    • Ursprünglicher Kaufpreis im Jahr 2000: 250.000 €
    • Wert im Jahr 2020: 625.000 €

 

Damit war die Wertsteigerung der Immobilie größer als die ursprünglichen Kosten (Wertsteigerung 375.000 € > Gesamtkosten 363.000 €)

 

Die Wertsteigerung der Immobilie stellt eigentlich die Inflation da. Anhand des Beispiels lässt sich Folgendes erkennen: Die Gesamtkosten des Investments sind deutlich geringer, als der Wertverlust, den das Geld durch die Inflation gemacht hätte. Sprich: Wenn nicht in eine Immobile investiert worden wäre, deren Wert nun gestiegen ist.

 

Die Frage ist nun: Ist die Wohnung wirklich so stark im Wert gestiegen, oder wurde das Geld so stark durch die Inflation entwertet? Die Antwort darauf liegt wohl irgendwo in der Mitte.

Investitionen in Sachwerte waren in der Vergangenheit der beste Schutz gegen Inflation, auch wenn man dafür eine Finanzierung aufnimmt.Jeanquartier & Partner

Haben Sie Fragen an JQC oder interessieren Sie sich für mehr Informationen?
Dann senden Sie uns bitte ein Email bzw. kontaktieren Sie uns.

 

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

JQC & Partner

Waltendorfer Hauptstr. 18a
8010 Graz

 

+43 316 818981

+43 660 1818981

office@jqc.at

JQC ist Mitglied von

JQC & Partner ist Mitglied der Maklergruppe

Anmelden