ABC der Geldanlage
Die wichtigsten Begriffe in der Geldanlage
Im Investmentbereich begegnet man immer wieder denselben Begriffen. Gerade, wenn man beginnt, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, kann die Fachterminologie etwas kompliziert sein. Hier finden Sie die wichtigsten Begriffe zusammengefasst und kurz erklärt.
Sparbuch bzw. Sparkonto
Ein Sparbuch ist eine traditionelle Art der Geldanlage, welche speziell zum Sparen von Geld gedacht ist. Dabei wird bei der Bank ein Sparkonto ohne feste Laufzeit und mit variabler Verzinsung eröffnet. Hierbei sollte bedacht werden, dass Sparbücher im Falle eines Bankencrash unter die Abwicklung nach dem BaSAG fallen und die Höchstgrenzen der Einlagensicherung gelten.
Bausparer
Die Geldanlage mit einem Bausparvertrag teilt sich in zwei Phasen. Zunächst legen Sie über einen festgelegten Zeitraum regelmäßig Geld an, um ein Mindestguthaben zu erreichen. Nach der Zuteilung des Vertrages erhalten Sie das angesparte Guthaben sowie ein Darlehen, dessen Konditionen bereits zuvor ausverhandelt worden sind. Dieses kombinierte Kapital können Sie anschließend dafür nutzen, eine Immobilie zu kaufen oder es zu renovieren.
Er- und Ablebensversicherung
Diese Versicherungen bieten eine vermeintlich höhere Sicherheit, unter anderem durch Kapitalgarantie oder einen fixen Rechnungszins. Sie haben aber den Nachteil, dass die erzielte Rendite mit hoher Wahrscheinlichkeit unter der Inflationsrate liegen wird. Oft sind die Kosten sogar größer als die Gewinne. Es kann also auch zu einem nominellen Verlust kommen. In anderen Worten: Man bekommt oft weniger heraus, als man einbezahlt hat.
Anleihen
Eine Anleihe ist ein Forderungswertpapier, mit dem eine zukünftige Forderung verbrieft wird. In anderem Worten: Bei diesem Modell borgen Sie jemandem Geld, etwa Staaten oder Unternehmen, und hoffen, dass Sie dieses Geld mit einem fix vereinbarten Zinssatz wieder zurückbekommen. Eine Anleihe steigt im Wert, wenn die Zinsen fallen, da dies bedeutet, dass die Nachfrage nach dieser Anleihe groß ist. Anleihen galten lange Zeit als eher sicher, basieren aber auf Schulden und der Erwartung, dass der Schuldner das Geld immer zurückzahlen kann.
Bei diesem Investmenttitel sollten Sie sich aber die Frage stellen: Wer haftet dafür, dass Sie dieses Geld auch wirklich bekommen, wenn das Unternehmen beispielsweise in Konkurs geht? Auch bei Staatsanleihen besteht das Risiko, dass der Staat auf Basis der CAC-Klausel einen Schuldenschnitt machen könnte.
Euro-Staatsanleihen, die nach 2013 gekauft werden, beinhalten die sogenannte Collective Action Clause. Dadurch ist es dem jeweiligen Staat unter bestimmten Voraussetzungen möglich, eine Veränderung der Zahlungsverpflichtungen vorzunehmen. Dies kann im Worstcase zur Folge haben, dass Gläubiger ihr investiertes Geld nicht zurückbekommen. 100% Verlust sind unwahrscheinlich. Ein Schuldenschnitt zu einem bestimmten Prozentsatz ist aber durchaus möglich.
Die Sicherheit von Staatsanleihen ist vom jeweiligen Staat abhängig. Staaten mit einer geringen Verschuldungsquote, wie etwa Deutschland oder der Schweiz, werden von Investoren oft mit einer höheren Sicherheit bewertet.
Aktien
Wenn Sie Aktien kaufen, erwerben Sie Beteiligungswerte an einem Unternehmen, also einen Anteil am Grundkapital der Aktiengesellschaft und sind damit gewinnbeteiligt. Der Wert einer Aktie richtet sich nach der Erwartung des Finanzmarktes, wie erfolgreich das Unternehmen in Zukunft sein wird, also nach Angebot und Nachfrage. Aktien unterscheiden sich im Hinblick auf den Besitz und die Art einer Aktie.
Investmentfonds
Anstatt nur in einen Titel zu investieren, können Sie durch einen Investmentfonds in viele Titel investieren lassen (Risikostreuung = Diversifikation). Die Fonds werden von erfahrenen Investmenthäusern zusammengestellt.
Bei Investmentfonds unterscheidet man drei verschiedene Arten:
- Aktienfonds investieren in Aktien.
- Anleihenfonds, auch Rentenfonds genannt, investieren in Anleihen.
- Bei Mischfonds wird in eine Mischung aus Aktien, Anleihen und, eventuell, anderen Vermögenswerten investiert, wobei in der Regel eine Mischung aus Ertrag und Wachstum angestrebt wird.
Zusätzlich können Fonds wie folgt kategorisiert werden.
- Fonds können auch nach ihrem geographischen Investitionsraum unterschieden werden, also Länderfonds, internationale und globale Fonds.
- Investiert ein Fonds vollständig in einen Themenschwerpunkt, spricht man von Themen- oder Branchenfonds. Bezüglich der Themen, in die investiert wird, kann auf sogenannte Megatrends, wie Technologie oder Health Science, gesetzt werden.
- Dachfonds investieren nicht direkt in Wertpapiere. Hier wird das Kapital in andere Investmentfonds angelegt. So soll eine breite Diversifikation erreicht werden.
ETFs
ETFs (Exchange Traded Funds), auch Indexfonds genannt, bilden einen Index nach, in den man investieren kann. Im Vergleich zu anderen Investmentfonds haben ETFs deutlich geringere Kosten: Da diese rein nur einen Index abbilden, müssen sie nicht aktiv gemanagt werden.
Die wertvollsten Unternehmen an einer Börse werden in einen Aktienindex aufgenommen. Anhand dieses Index kann man grob den Wertverlauf der jeweiligen Börse nachvollziehen: Wenn alle Unternehmen schlecht performen und somit der Aktienwert fällt, fällt auch der Index. Falls eine Hälfte der Unternehmen gut performt und die andere Hälfte schlecht, bleibt der Index in etwa gleich. ETFs bilden einen bereits existierenden Index nach.
Plattformen bzw. Produktmäntel
Nun wissen Sie, in welche Investmenttitel Sie investieren können. Bleibt noch die Frage: wie? Es gibt verschiedene Plattformen, über die Sie Investmenttitel kaufen können. Diese Plattformen werden manchmal auch Produktmäntel genannt. Jede dieser Optionen hat ihre Vor- und Nachteile. Als Investor müssen Sie für sich selbst entschieden, welches Modell am besten zu Ihnen passt.
Wenn Sie aktiv entscheiden möchten, wie investiert wird, gibt es folgende Möglichkeiten:
- Wertpapierdepot online oder bei einer Bank. Hierbei können Sie aus einer großen Auswahl der oben genannten Arten von Investmenttitel wählen.
- Fondsgebundene Lebensversicherung. Diese Option kann große Kostenvorteile mit sich bringen, wenn bestimmte Parameter beachtet werden.
Vermögensverwaltung
Vermögensverwaltungen bieten Kunden mehr Individualität und Transparenz. Hierbei baut ein professionelles Investmentteam nach Kundenwunsch ein eigenes Investmentportfolio auf. Die Vermögensverwaltung verrechnet eine jährliche Gebühr, die vorab individuell vereinbart wird. Für den Erwerb der Investmenttitel wird dafür keine Provision verrechnet.